Die Spielverderber
Michael Ende
Regie:
Eine Gruppe höchst unterschiedlicher Leute ist in den alten Palast des Johannes Philadelphia eingeladen, um dort ein vermeintliches Erbe anzutreten. Zur Testamentseröffnung finden sich ein Versicherungsdirektor samt Familie, eine alt gediente Lehrerin, eine Dompteuse mit Adelstitel, oder auch ein General und ein Dieb ein. Natürlich versucht jeder auf seine Art, zum Haupterben zu werden. Aber der Sinn des Testaments wird unverständlich bleiben, solange sich nur einer weigert, das Spiel mit zuspielen.
Was wie eine spannende Unterhaltung beginnt wird für die Zuschauer zu einer Reise in die menschliche Psyche. Die potenziellen Erben offenbaren ihre Charaktere, machen wohl gemeinte Ratschläge zur Einigung im eigenen Interesse, Misstrauen und Neid, Lügen und Habgier bestimmen ihr Handeln. Nur eines verbindet sie: Der unbekannte Verstorbene interessiert sie wenig, nur die Höhe des eigenen Anteils am Erbe.
Michael Ende bezeichnet sein Stück als eine Metapher, in der das Schloss sinnbildlich für die Welt steht. „Der Palast wehrt sich, wenn gegen ihn gesündigt wird“, ist der Diener als Gedächtnis und guter Geist des Schlosses der Einzige, der die Stimmen und Geräusche versteht.