Hexenjagd
Arthur Miller
Regie: Carolin Rupp & Miguel Parada
Abigail Williams übt sich zu später Stunde im Wald Salems an okkulten Ritualen und Liebesschwüren - und wird dabei erwischt. Die Gemeinde ist erschüttert und kann sich die vermeintlich übernatürlich bedingten Krankheiten der Kinder nach Abigails Ritual nicht erklären. Die politische und religiöse Macht der Gemeinde verbünden sich, um die einzige sinnhafte Erklärung für die Phänomene zu finden: Hexerei!
Hexen, sagt der altdeutsche Volksmund, reiten auf Zäunen. Sie gehören weder auf die eine, noch auf die andere Seite. Hexen verfügen laut Simone de Beauvoir über ein subversives Temperament, denn die "verderbte Hexe stellt die Leidenschaft der Pflicht, den gegenwärtigen Augenblick der Einheit der Zeit entgegen."
Kaum verwunderlich, dass diese Wesen, die Zugang zum Jenseits unseres Verstandes besitzen, die geliebte Ordnung des puritanisch geprägten Salem im Jahre 1692 empfindlich herausfordern. Doch woran erkennt man eigentlich eine Hexe?
Das Phänomen wird zum Phantom, das im Bund mit dem Teufel steht. Angst und Statuserhalt sind die Triebfedern der Jagd nach einem Schuldigen, den es vielleicht gar nicht gibt. Bereits vor dem Ereignis schwelende Konflikte werden im Kielwasser der Hexenjagd ausgetragen, verlagert und verklärt. Liebe, Hass, Raffgier und religiöser Fantatismus vermengen sich zu einem gefährlichen Gemisch, das jederzeit explodieren kann und dessen Kalkül vor nichts zurück schreckt. Was Wahn und Wirklichkeit unterscheidet, wissen die Mitglieder der Gemeinde bald selbst nicht mehr.
Diesen an tatsächliche historische Ereignisse angelehnten Stoff, den Arthur Miller 1953 verfasste, inszeniert das TUD Schauspielstudio in seiner diesjährigen Hauptproduktion. Miguel Parada und Carolin Rupp bündeln als Regie die kreativen Mittel der etwa 25 am Stück beteiligten Personen zu einem großen Künstlerkollektiv.
Trailer Hexenjagd:
Video & Photo: Claudia Baier
Kartenreservierung über die Webeseite des Theater Mollerhaus sowie am Telefon unter: 06151-26540